John Mayall




Hier geht es um Personen und Bands, die ein Stück Rockgeschichte geschrieben haben - ob wir sie nun lieben oder hassen - hier können wir drüber reden.

John Mayall

Beitragvon thovo56 » 07.06.2009, 14:40

John Mayall wurde am 29.11.1933 in der englischen Kleinstadt Macclesfield geboren.
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Sein Vater, ein Hobby Jazzer, brachte ihm das Spielen auf Gitarre, Ukulele und Banjo bei.
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Nach Abschluß seiner Ausbildung als Graphik-Designer tauchte Mayall in London auf, wo er sich in der gerade entstehenden lokalen Blues-Szene integrierte.
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Er lernte den Godvater des weißen Blues, Alexis Korner, kennen, der ihn ermutigte, selber Musik zu machen und eine Band zusammen zu stellen. So um 1963 waren die „Bluesbreakers“ geboren. Korner vermittelte ihnen Auftritte im legendären Marquee-Club. Ende 1964 spielten sie im Klock’s Kleek Club in Hampstead, London in der Besetzung Mayall - guit, harmonica, voc/ Roger Dean - guit/ Nigel Stinger - saxes/ Hughie Flint - drums und John McVie - bass. Diese Konzert wurde mitgeschnitten und erschien 1965 als erste LP der Bluesbreakers unter dem Titel „Mayall plays Mayall“.
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Im gleichen Jahr wurde Dean an der Gitarre durch einen jungen Blues-Enthusiasten namens Eric Clapton ersetzt, der bei den Yardbirds ausgestiegen war. Aus jener Zeit stammt das 2. Album der Bluesbreaker, schlicht „John Mayall And The Bluesbreakers“ betitelt. Ein Muss für Fans von Mayall - und Clapton.
Bild. Die DeLuxe Edition CD enthält sowohl die Original Mono- Aufnahmen wie auch die remasterten Stereo-Tracks aller Songs.
Sie tourten als Begleitband für John Lee Hooker durch England. In der Folgezeit wurde das Personal der Bluesbreakers immer wieder und immer häufiger ausgewechselt, es wurde der Ausbildungsbetrieb und das Karrierestartbrett für unzählige junge Bluesmusiker des aufkommenden Britisch Blues Boom. Wir nannten schon Eric Clapton an der Gitarre, John McVie(später bis heute: Fleetwood Mac) und Hughie Flint (später: McGuiness-Flint, dann The Blues Band - bis heute). Als McVie mal mit seinem Alkoholproblem zu schaffen hatte, ersetzte ihn kurzfristig Jack Bruce am Bass und lernte so Clapton kennen, um 1966 mit Ginger Baker die Supergroup „Cream“ ins Leben zu rufen. Für Clapton kam dann Peter Green an die Gitarre, Mick Fleetwood ans Schlagzeug, und Green, McVie und Fleetwood gründeten 1967 „Fleetwood Mac“. John Hiseman(drums) und Dick Heckstall-Smith(saxes) spielten zusammen bei den Bluesbreakers, bevor sie „Colosseum“ gründeten. Weitere Namen aus dem Bluesbreakers Line-Up: Aynsley Dunbar (drums), Walter Trout (guit), Harvey Mandel (guit), Larry Taylor (bass), Sugarcane Harris (violine), Mick Taylor (später Rolling Stones, guit) oder Keef Hartley (drums). Ohne Anspruch auf annähernde Vollständigkeit. Keef Hartley’s Soloalbum „Halfbreed“ beginnt mit der Aufnahme des Telefongesprächs, in dem Mayall ihn aus der Band feuert. Das war die Zeit, als Mayall beschloss, etwas Neues zu versuchen: Nachdem er einige Probleme mit den Drummern der Band hatte, nahm er kurzerhand ein Album ohne Drums auf: Die Unplugged-Idee war im Prinzip geboren. Sinnigerweise hiess das Album dann auch: „The Turning Point“. Mit dabei sein größter Hit in den damaligen Charts: „Room To Move“. Kaum vorstellbar, dass der Titel auf dem damals unter uns so beliebten Sender Radio Luxemburg von einem jungen Moderator namens Frank Elstner angesagt wurde.
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In jenen Tagen galt Mayall einstimmig als der beste weiße Harmonicspieler, wenn er auftrat, füllte er locker die ganz großen Hallen.
Nun zog es Mayall in die USA, an die Westküste, wo er sich im Umfeld der Canned Heat Musiker tummelte, wohl auch längere Zeit bei Heat Sänger Bob Hite wohnte, im Laurel Canyon. Aus jener Zeit stammt das Album „Blues from Laurel Canyon“.
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Auf dem Album „USA Union“ hat sich Mayall mit Canned Heat Bassmann Larry Taylor, Gitarrist Harvey Mandel und Geiger Sugarcane Harris erstmals ausschliesslich mit US-Musikern umgeben.
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Er setzt den Trend der leiseren Töne fort, bis er 1975 wieder die Stecker einsteckt und einen Drummer engagiert. Das Album: „New Year, New Band, New Company“.
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Aber die große Zeit des British Blues Boom war vorbei. Es wurde ruhiger um John Mayall und die Bluesbreakers, man sprach gar vom Karriereende. 1982 startete er mit guten alten Bekannten wir John McVie und Mick Taylor die Reunion-Tour, aber ganz zurück an die Spitze schaffte es Mayall nun nicht mehr.
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In den 90ern wurde Buddy Whittington(guit) festes Mitglied der Bluesbreakers, es wurden einige durchaus hörenswerte Alben produziert, aber außer seinen hartgesottenen Fans konnte Mayall keine breite Öffentlichkeit mehr erreichen.
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In den Mittelpunkt rückt er noch einmal mit seinem 70. Birthday-Konzert in Liverpool, welches natürlich aufgezeichnet und auf DVD und CD herausgebracht wurde. Zu den Gratulanten und Mitspielern zählten u.a. Eric Clapton, Mick Taylor und der Jazzposaunist Chris Barber.
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Die anschliessende Tour - leider ohne die prominenten Gäste - führte ihn durch kleine Hallen u.a. auch in die „Börse“ nach Wuppertal, wo ich 2004 dann zum ersten Mal live erleben durfte. Und sogar mit ihm sprechen konnte, als er mir eine CD handsignierte.

Meine persönliche Mayall- Diskografie (und ich glaube, es sind so ziemlich alle Originalalben, aber wenn ihr eins entdeckt, was mir fehlt, lasst es mich wissen...)

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1965 - Mayall plays Mayall (siehe oben)
1966 - Bluesbreakers (s.o.)
1967 - A HArd Road
1967 - Crusade
1967 - The Blues Alone
1968 - Bare Wires - ein interessantes Album, weil hier dem Zeitgeist entsprechend versucht wird, Blues und psychedelische Elemente zu mischen
1968 - Blues from Laurel Canyon (s.o.)
1969 - looking Back (ein erstes Best Of-Album)
1969 - The Turning Point (s.o.)
1970 - Empty Rooms - setzt den mit Turning Point eingeschlagenen Weg fort
1970 - USA Union (s.o.)
1971 - Back To The Roots (Doppelabum)
1972 - Jazz Blues Fusion - der Titel sagt doch alles
1973 - Moving On
1975 - New Band New Year New Company (s.o.)
1987 - Chicago Line
1990 - A Sense Of Place
1993 - Wake Up Call
1994 - The 1982 Reunion Concert (mit 12 Jahren Verspätung veröffentlicht)
1995 - Spinning Coin
1997 - Blues for the lost Days
1999 - Padlock on the Blues
2000 - A Big Man (eine Compilation, die ich mal irgendwo günstig erstanden habe, älteres Material)
2001 - The Blues Collection - in dieser Serie bringen sie ein Live Konzert Anfang der 90er heraus, bemerkenswert: Walter trout spielt Gitarre,, und es gibt eine 12 Minuten Version von Room to Move)
2001 - Along for a Ride - mit dem Who is Who der Bluesszene als Gäste
2002 - Stories
2003 - The 70. Birthday Concert (Doppel-CD/s.o.)
2007 - In The Palace Of the King - bemerkenswert, denn Mayall spielt keine Eigenkompositionen, sondern interprewtiert Klassiker anderer Bluesgrößen)

offizielle Homepage, von der ich auch einige Fotos habe: www.johnmayall.com
Es ist den Untertanen nicht gestattet, Maßnahmen der Obrigkeit in Frage zu stellen!!!

http://www.froschblues.net
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