An Thovos Bemerkung zu dem Album Revival von John Fogerty entspann sich der Gedankengang. Thovo meinte, das Album sei okay, aber nicht der Brüller, da gäb's Besseres.
Ich halte Revival für das beste Solowerk von John Fogerty, aber...richtig, er kommt an die gloriosen Melodien und Songs vergangener Tage nicht mehr dran. Songs mit unsterblichen Harmonien, wo sich mir heute noch die Härchen an den Armen aufstellen, weil Erinnerungen an Lebensabschnitte damit untrennbar verknüpft sind. Diese Magie, diesen Zauber kann heute kein neues Werk mehr bei mir hervorrufen. ich bin älter, "weiser" desillusionierter...und der musikalische Overload schlägt erbarmungslos zu, früher gab es viel weniger Neuerscheinungen und man konzentrierte sich viel länger auf etwas.
Und nicht zuletzt dürfte bei vielen Künstlern der alten Garde die kreative Kompositions-Ader auch langsam verkümmern, fordern die Fans doch bei Konzerten lautstark und nachhaltig nach den großen alten Hits.
Weil das so ist, wie es ist, freue ich mich über Neuerscheinungen wie von Fogerty oder auch nun von Nazareth oder Magnum oder Steve Winwood oder Jack Bruce/Robin Trower. Es ist nicht mehr das ganz ganz große Kino, aber es ist schön zu hören, wenn sich jemand intelligent für eine zeitgemäße Fortsetzung "seines" Sounds engagiert. Deswegen halte ich diese Werke in Ehren, auch wenn sie an der Meßlatte des gleichen Künstlers "von vor 30 Jahren" u.U. nur noch das Prädikat "solider Durchschnitt" erhielten.
Die geniale(n) Idee(n) der vergangenen Tage ist heute ihr Fluch.