Ein ganz frühes Werk (1969) des Meisters, welches ihn noch extrem eng an den Blues angelehnt zeigt.
Im Opener Saragossa und auch im Track Faces In the Night bewegt sich Doldinger als Saxo-Solist geradezu traumhaft schön auf zarten Jazz-Teppichen gebettet und durch ein fein-filigranes Piano und murmelnden Bass gestützt durch die unendliche Weite der Bluestöne...die Vision der regennassen Nacht in der Großstadt kurz vor dem Morgengrauen des kommenden Tages drängt sich geradezu auf. Zwei Stücke zum Träumen.
In Tempus Fugi dagegen sind Doldinger und auch der Blues Dienstleister für den Jazz und das virtuose Pianospiel von I. Hoffmann.
Die zweite Plattenseite ist ausschliesslich mit dem Titeltrack gefüllt, der in 18 Minuten ein weites Spektrum ausbreitet. Nach stark-jazzrockigem Start (der gesamte Track kommt ohne Piano aus, als Tasteninstrument darf nur die Hammond ran) flicht Doldigner vorsichtig einige wenige Free-Jazz-Elemente ein, die jedoch Hoffmann schon eine Minuten später mit starker Hammond rockig wieder einfängt. Es geht nochmals für ganz kurze Zeit in den Free-Jazz, bevor dann endgültig ordentlich rockbasierend auf Bluesmustern eingemischt wird und der Track mit saftig Groove seinem Ende und auch Höhepunkt zueilt.
Alles in allem eine sackstarke Vorstellung die mir mit diesem alten Schätzchen gegeben wird. Ich bin begeistert...da darf der Sound auch etwas dumpf sein, weil er von Vinyl gerippt wurde.
Saragossa 6:38
Tempus Fugi 6:23
Face In The Night 6:51
Blues Happening 18:03
Besetzung:
Klaus Doldinger sax
I. Hoffmann p, keyb
H. Kandlberger b
C. See dr
Gäste:
K. Bong dr
L. Meid b
J. Quick g
W. Paap dr