Edgar Winter - The Real Deal




hier reden wir eher über die Raritätchen, die man durch Zufall mal entdeckt hat, und die wir der Gemeinde nicht vorenthalten wollen... Gib dem Unbekannten eine Chance!

Edgar Winter - The Real Deal

Beitragvon wingevil » 23.12.2008, 00:36

Die älteren Scheiben von Edgar Winter sind ja hier schon hinreichend besprochen. Das hier vorgestellte ist ein späteres Werk gegen Ende der Neunziger.

Mittlerweile etabliert und anerkannt, begibt sich Edgar auf eine Reise durch seine musikalischen Optionen. So startet er mit dem knackigen Rocker "Hoochie Coo" und wechselt ab dann fast ständig Stil und Tempo. Der dann folgende Titeltrack ist klasse Funk, "We Can Win" ein langsameres R&B-Stück, dann wiederum abgelöst durch ein fetziges "Good Ol'LL Rock'n Roll" (wo die Bläsersektion mal so richtig schön Dampf macht) und mit der Mainstream-Ballade "Give Me the Will" gibt er zum ersten mal dem Zuhörer ein klein wenig Ruhe zum Luftholen, zeigt aber dafür mit sparsam aber sehr gut akzentuierten Saxophon Soli seine Seele.

Danach ist wieder Schluss mit lustig, bei "Nitty Gritty" packt Edgar wieder swingenden Groove aus, bei dem Song muss man irgendwie mitwippen und mitschnippen und/oder der geilen Gitarre lauschen.

Tja und dann kommt DAS Highlight des Albums, das hymnische Epos im feinsten AOR-Style der 90er: Eye Of The Storm...ein klassischer Mainstreamer und Ohrwurm. Edgar schickt dann gleich noch einen kleinen Schlüpferstürmer hinterher mit der soften Ballade "Sanctuary", die zweifellos auch sehr gut gemacht ist, mir aber schon fast zu süß rüberkommt...

Der Hörer wird danach durch den souligen Funktrack "Hot, Passionate Love" belohnt. Was hat er da nur für eine schwarze Stimme.

Der vorletzte Track "this Music Is You" dagegen bleibt bei mir blass, nur Piano und Edgar, das ist eigentlich ein Klassischer Konzert-Rausschmeisser.

Ich werde dagegen mit dem wunderbaren old-fashioned R&B "What Do I Tell My Heart" als letzten Track zufriedengestellt, der so unglaublich lässig dargebracht ist, wie es Frankieboy selig nicht besser gekonnt hätte. Man kann förmlich sehen, wie Edgar sich an seine Hutkrempe tippt und mit ein paar Tanzschritten mit Stöckchen die Treppe herunterkommt, einfach grandios.

Fazit: das Album ist weniger kompromisslos als seine Werke der 70er, aber es ist alles wohltemperiert und abgestimmt, die Stilwechsel machen das Hören unglaublich unterhaltsam...insoweit ist dieses Werk wirklich "The Real Deal".



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von Anzeige » 23.12.2008, 00:36

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