Rush - Farewell To Kings (1977)




hier reden wir eher über die Raritätchen, die man durch Zufall mal entdeckt hat, und die wir der Gemeinde nicht vorenthalten wollen... Gib dem Unbekannten eine Chance!

Rush - Farewell To Kings (1977)

Beitragvon wingevil » 30.01.2009, 11:28

Das fünfte Studioalbum der Kanadier stellte eine Zäsur dar. Zum ersten mal wurden auch Keyboards eingesetzt, welche den Sound erweiterten und veränderten.

Als Opener fungiert direkt der Titeltrack, der mit einer kammermusikartigen akustischen Gitarre introniert wird, bevor er in midtempobestimmten Progrock mit vielen Tempiwechseln übergeht, im Innenteil gibt's dazu einen schön brummelnden Bass, klammerndes Bindglied ist der suggestive Gesang von Geddy Lee. Die scheinbar vertrackten melodiefolgen lösen sich nach mehrmaligen Hören erstaunlich schnell auf und bleiben im Ohr.

Das folgende 11minütige "Xanadu" ist mein persönliches Highlight dieses Albums. Das Opus beginnt als Geräuschkulisse, die Instrumente zaubern eine friedliche landschaft hervor, Wind singt, Vögel zwitschern, ein specht klopft, die Glocke klingt von ferne...und dann ziehen die drei Musiker alle Register ihres Könnens und zaubern ein Kleinod ruhig bestimmten Progrocks hervor, wie es schöner kaum sein kann. Dazu wird die versponnene Geschichte erzählt, wie der Mensch auf der suche nach dem Paradies enrdlich Xanadu entdeckte und nach seiner ersten Freude entsetzt feststellen muss, dass er nun zwar unsterblich geworden ist, jedoch auch auf ewig Gefangener von Xanada und die normale Welt draußen ihm für immer verwehrt ist.

closer To the Heart ist ein folkig beeinflusster Titel an dem mir besonders gefällt, dass er trotz seiner Kürze mit ganz hervorragenden Bassläufen, vitaler Percussion und überzeugenden Gitarrenriffs aufgebaut ist...dazu ein fast hitmässiger Refrain.

Mit Cinderella Man bieten Rush auf diesem Album zum ersten mal einen einfacher konzipierten Rocksong an...scheinbar! Denn die vordergründig so eingängien Melodien bestehen bei genauem Hinhören wiederum aus excellentem Zusammenspiel von g, b und dr, die alle für sich kleine komplexe Meisterleistungen sind.

Der vorletzte Track "Madrigal" erschliesst sich mir überhaupt nicht, er bleibt belanglos und entbehrlich...gut bei nur 2:30 Minuten.

Cygnus X ist dann anspruchsvolle Kost, der Song bietet mehrere stark differierende Abschnitte. Für Ersthörer wird die unglaubliche existente Dynamik erst ab ca. 5 Minuten erhörbar und mit Fortschreiten des Spannungsbogens je weiter es dem Ende zugeht, umso mehr wird auch der ruhige langsame Aufbau zu Beginn erfassbar und man versteht dke Eleganz der gesamten Komposition, die mit friedvollen Gitarrenakkorden endet.

Ich finde es bemerkenswert, dass dieses Werk auch mit über 30 Jahren so frisch klingt wie soeben auf den Markt geworfen. Ein Highlight der Progrock-Geschichte.

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wingevil
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von Anzeige » 30.01.2009, 11:28

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