Keep The Blues Alive

[thovo56]

Sonntag, 1.April 2007, Bahnhof Bochum-Langendreer,kurz nach 20 Uhr...
Was ist perfekt ? Nun, das war gestern abend ganz nah dran, mindestens. Ich wollte gestern abend nichts mehr schreiben, weil ich vielleicht noch zu beeindruckt war und dann mit Superlativen nur so um mich geschmissen hätte. Aber es geht mir heute morgen nicht anders. Mögen Manowar oder Metallica lauter sein, Colosseum ist "gewaltiger". Was diese 5 Männer und eine Lady da an Sound auf die Bühne gebracht haben, da bekam ich mehr als einmal eine Gänsehaut. Jeder auf seinem Instrument ein Ausnahmemusiker, alle alt und erfahren genug, um nicht in eitle Selbstdarstellung zu verfallen, alle stellten ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten in den Dienst der Band, des Songs. Früher haben wir diskutiert, ob nun Hendrix, Clapton, Lee oder doch Blackmore der beste Gitarrist sei, wieso haben wir nie über Clem Clempson gesprochen ? Seine beiden Soli zur Valentyne Suite und zur Zugabe Lost Angeles waren wohl mit das Beste, was ich je auf der Gitarre gehört habe. Aus dem Nichts entwickelt er gemeinsam mit Bassmann Mark Clarke ein Gitarrengewitter aller erster Sahne. Oder Drummer Jon Hisemann: Anfangs führt er uns als britsich scherzender Conferencier durch's Programm, später seine "Drums into L.A." . Ich hab das für physikalisch-technisch unmöglich gehalten, was er mit 2 Armen und 2 Beinen da alles in Schwingung gebracht hat. Ein 2.Drummer hinter der Bühne ? Tonband ? Nee, er war es wohl selber. Chapeau! Der selige Dick Heckstall-Smith möge es mir verzeihen, aber Barbara Thompson ist mehr als nur ein Ersatz, brillant an ihren Instrumenten, und auch noch schöner anzusehen.
Alles in allem, gut, dass wir das erleben durften, einer jener unwiederbringlichen Momente, von denen wir Enkeln und Urenkeln noch erzählen werden... Ich werd dieses Jahr noch das eine oder andere weitere Live-Konzert erleben, aber ich glaube, das Beste hab ich gestern schon gesehen.
VOLLE PUNKTZAHL!!!!