Ein Mann, der erst mit 52 Jahren sein erstes eigenes Album veröffentlichte und gleich Furore damit machte und Preise einheimste.Ein Mann, der u.a. Philosophie studierte und in seinem dritten Werk «Redneck Blues» so tief wie kein Zweiter nachforscht, was der Blues für den schwarzen Amerikaner, den weissen Amerikaner und eigentlich jeden Menschen bedeutet.
Denn Blues ist für Migfhty nicht einfach nur Musik, es ist eine spirituelle Sache, der Sinn des Lebens. Und der dabei feststellt, dass Rednecks aka "die armen Weissen" und die "Kinder der Sklaven" eigentlich mit dem gleichen Grund den Blues singen und nicht geger- sondern miteinander leben sollten. Z.B. beschreibt er visionär in Death Of The Middle Class, wie deren früher so schön eingerichtetes Leben den Bach runtergeht und diese Schicht immer mehr die Rechnung von wirtschaftlicher (und militärischer) Expansion (Stichwort Globalisierung) zu bezahlen hat. Ereignisse wie der Hurrikan Kathrina und seine drastischen Folgen werden dargestellt, die geistige Verarmung und köperliche Verrohung der Menschen, vorgelebt durch den Staat uvm.
So vielfältig wie seine Themen sind die Stile, mit denen Mighty den Blues präsentiert: afrikanische Rhytmen, R&B, Funk, Motown Sound , Ska, Gospel, Ballade...alles ist vertreten und jeweils passend platziert. Dabei ist das gesamte Album musikalisch sehr unterhaltsam gelungen, eine gediegen runde Sache gerade mit Mighty's warmen gefühlvollen Gesang.
Und: anstatt einer fatalistischen, düstere Vision der Welt, liefert uns Mighty eine optimistische Wahrnehmung dessen, was sein könnte, wenn wir alle Dinge akzeptierten, wie sie sind, anstatt zu versuchen, blind in einer Haltung der Verweigerung gegenüber allen Anderen/m zu verharren. Die Parole dafür gibt er auch aus: Have You Seen The American Dream?
Das gesamte Album berührt mich emotional wie lange Zeit kein anderes. Diese poetische Ahnung, dieses Gefühl der Hoffnung ist wahrscheinlich das dauerhafteste Vermächtnis von Mighty Mo's Blues. Ein Gefühl der Hoffnung und Perspektive, die ihn zu einem der größten lebenden Blues-Sänger derzeit macht.
Ein Album nicht nur für die Insel, sondern für das Leben.