Joe Bonamassa - Sloe Gin (2007)




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Joe Bonamassa - Sloe Gin (2007)

Beitragvon wingevil » 25.08.2007, 15:24

(Review wurde mir zugemailt, ist nicht von mir erstellt)


Großartig! Beeindruckend! Erneut eine famose Leistung Bonamassa's! Das neue Studoalbum des Gitarrenartisten ist ein faszinierender, geradezu brillanter Balanceakt zwischen seeliger, filigran und ungemein inspirierter Acoustic Roots-Blues-Musik und knallhartem, kochendem Heavy-Bluesrock!

Oft wechselt er auf wunderbare Weise innerhalb eines einzigen Stückes von herrlichen Acoustic-Passagen zu brodelndem, elektrischem "Rock-Gewitter"! Bonamassa wirkt reifer denn je! Obwohl diese akustisch orientierten Zwischenspiele in den Songs, wie auch die ein oder andere semi-akustisch dargebotene Nummer eine gewisse Experimentierfreude suggerieren, ist "Sloe gin" insgesamt ein vor Energie, Druck und Power nur so stotzendes, geradliniges, kochendes Bluesrock-Werk geworden, das einer deutlich bluesigeren Basis entspringt, als noch der letzjährige Vorgänger "You & me".

Zudem verarbeitet Bonamassa eine große Anzahl klassischer Seventies Rock-Elemente, die zuweilen vor allen Dingen wie eine Synthese aus Led Zeppelin und Bad Company klingen. Nicht nur die grandiose Coverversion des Bad Company-Klassikers "Seagull", dessen eh schon zeitlosem Charakter Bonamassa noch einmal eine wunderbare Portion eigenständiger, "jungfräulicher" Frische einhaucht (vielschichtige Acoustic-/E-Gitarren-Begleitung, traumhaft knackiger "Full Band"-Refrain) ist ein Indiz dafür. Joe's atemberaubendes, variantenreiches Gitarrenspiel ist einmal mehr Weltklasse! Auch gesanglich war er nie besser!

Prächtiges Songmaterial! Der brillante Opener "Ball peen hammer" beispielsweise, eine Nummer des großartigen, 2005 verstorbenen Roots-Bluesers und Slidegitarristen Chris Whitley, wechselt in geradezu "aufregender" Art und Weise zwischen transparenter, filigraner, rootsiger Acoustic Gitarren-Begleitung und geradezu "bedrohlich" anmutenden, stark an Led Zeppelin erinnernden, massiven, lauten Rock-Passagen mit hämmernden Drums und einem ordentlichen "Kashmir"-lähnlichen, psychedelischen Feeling hin und her. Danach gleich die nächste "Killer"-Nummer: Das famose "One of these days" ist ein brodelnder, dreckiger Hi-Energy Retro Blues-/Bluesrock-Stomper mit leichtem Swamp-Flair, eine wahrhaft grandiose Komposition von Bonamassa und dem legendären Ten Years After-Kopf Alvin Lee! Überaus druckvoller, fetter Rhythmus, kochende Riffs, raue Percussion, glühende Slide-Licks und ein fulminantes, ausgedehntes Gitarrensolo des Meisters sorgen für knisternde Blues(rock)-Spannung! Hat diese Nummer Feuer, Intensität und "Spirit"! Irre stark! Wie auch der beinharte, majestätische mit massiven E-Gitarren (inklusive glühender Slide-Passagen) und psychedelischem Acoustic-/E-Gitarrenspiel ausgestattete Kracher "Dirt in my pocket", eine jener packenden Nummern, die tatsächlich aus einer imaginären Led Zeppelin/Bad Copmapny-Session entsprungen sein könnte (Bonamassa's Organ zeigt hier eine erstaunliche Ähnlichkeit zu Paul Rodgers), die dezent in R & B-Bluesgefilde abdriftende, etwas ruhigere, dennoch durchaus kraftvolle, von wunderbaren Gitarrenspielereien begleitete, sehr melodische, 8-minütige Blues-Ballade "Sloe gin" (traumhaftes, über 3-minütiges E-Gitarren-Solo), die prächtige, authentische, voller mitreißender Gitarrenläufe steckende Blues-Boogie-Version von John Mayall's "Another kind of love", die herrlich melodische, lockere Roots-/Blues-Nummer "Around the bend" mit ihrer exzellenten, entspannten Acoustic Gitarren-Begleitung, in die sich im Verlauf des Stückes wundervolle, dezente Electric Slide-Linien "hineinschleichen", der großartige, abermals von klasse E-Gitarrenläufen begleitete Slow-Blues "Black night", der swampige, akustische Hill Country Blues-Stomper "Jelly Roll", usw.!

Es ist irgendwie kaum zu glauben wie er das hinbekommt, doch der Mann schüttelt ein Meisterwerk nach dem nächsten aus dem Ärmel! "Sloe gin" jedenfalls ist erneut ein Knüller! Der Bursche legt die Messlatte für seine Nachfolgealben immer höher! Prächtig, sehr satt und saftig produziert von Kevin Shirley!

Nun ist noch mehr klar, warum Joe B. als Blues Gitarrist des Jahres 2007 geehrt wurde!!!
Zuletzt geändert von wingevil am 19.10.2007, 09:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon thovo56 » 25.08.2007, 17:18

Ich gestehe: ich hab meine Hausaufgaben noch nicht erledigt. Hatte erst einmal Gelegenheit, in das neue Bonamassa-Album rein zu hören, aber da war ich noch nebenbei abgelenkt, ich kann noch nichts Definitiefes sagen. Der erste flüchtige Eindruck sagt: Auf jeden Fall ok...

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Re: Joe Bonamassa - Sloe Gin (2007)

Beitragvon nobbygard » 19.10.2007, 09:43

Kein Einwände, Michael, das wird eine Inselplatte.

Bestnote von mir für die Musik und Deine Vorstellung

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Re: Joe Bonamassa - Sloe Gin (2007)

Beitragvon wingevil » 19.10.2007, 09:51

Hai Nobby, die Review ist nicht von mir, ich bekam sie zugemailt und habe sie nur hier wiedergegeben. Habe das oben auch korrigiert.
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Re: Joe Bonamassa - Sloe Gin (2007)

Beitragvon thovo56 » 02.11.2007, 15:35

So, das Schöne an so einem freien Brückentag ist u.a., mal richtig Zeit zum Musik zum Hören zu haben. So konnte ich mir gerade bei voller Aufmerksamkeit das hier zu diskutierende Bonamassa-Album anhören. Und was soll ich sagen ? Der Verfasser der obigen Rezension hat in allen Punkten Recht. Joe ist kein Geselle mehr, hier hat er sein Meisterstück abgeliefert. Strotzt nur so von Selbstbewußtsein. Sagte B.B. King noch vor einigen Jahren: "Der Junge weiß noch gar nicht, wie gut er ist", so glaube ich hier, er weiß es mittlerweile, und spielt alle Trümpfe aus. Virtuoses Gitarrenspiel, sowohl auf der Akkustischen als auch elektrisch, sein kräftiger Gesang, alles in allem ein rundes Album, ziemlich stark inselverdächtig.
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